Sinnliche Piraten

Veröffentlicht auf 19. April 2011

So bezeichnete Adamus seine Zuhörer beim letzten shoud.

Sinnliche Piraten. Und er sagte, dass Engel sinnliche Wesen seien - in der Form, das sie spüren wollen, das sie fühlen wollen, die Tiefe von allen Empfindungen erfahren wollen. Sinnlich - für mich ist das mit allen Sinnen eintauchen, in alles, meine Leidenschaft fühlen, mich berühren lassen. Sinnlich ist sich einlassen auf etwas.

 

Ich hab heute einer Freundin auf eine Frage von ihr geantwortet, mit der mir eigenen "Sinnlichkeit", die ein ziemliches Feuer enthält, worauf sie antwortete: bleib cool......

 

Doch für mich ist eben diese Sinnlichkeit nicht mit cool sein vereinbar. Meine Sicht der Dinge ist:

cool = sich nicht berühren lassen, oder wenn es mich berührt, es zu unterdrücken.

Cool sein ist meistens "so zu tun" als würde es mich nicht berühren. Weil wenn mich etwas tatsächlich nicht berührt, wenn es völlig gleichgültig ist, werde ich mich kaum damit befassen.

Cool sein ist für mich etwas aufgesetztes, entweder, weil ich nicht anecken will. oder weil ich keine Auseinandersetzung will, oder womöglich nett sein will.

 

Aber all das hat nichts damit zu tun, sinnlich wahrzunehmen. Und nach meinem Verständnis ist es der Verstand, der bremst, aus welchen Gründen auch immer.

 

Leidenschaft fühle ich da, wo ich mich berühren lasse, wo ich fühle, und dem, was ich fühle, Ausdruck gebe. Ungefiltert und ungebremst durch den Verstand.

 

Es ist schwierig, sich so etwas zu erlauben, weil man eben auch immer wieder von anderen gebremst wird. Meistens haben ja die Eltern schon dafür gesorgt, dass wir uns selbst da einsperren. Ein trotziges Kind wird zurecht gewiesen und lernt schnell, dass es nicht erwünscht ist, seinen Gefühlen Ausdruck zu geben. Dass es falsch ist, schlecht ist, oder was wie auch immer. Wir begrenzen uns völlig, leben verhalten, und wundern uns, wenn uns körperliche Symptome zu schaffen machen, weil wir alles innen halten, und uns nicht mehr trauen, ehrlich und sinnlich zu sein.

 

Auch ich hab immer mal noch ein schlechtes Gewissen wenn ich dem, was ich empfinde, direkt Ausdruck gebe, und sage, was ich meine. Doch ich tue es trotzdem. Irgend wann ist es Zeit dafür, zu sich selbst und dem, was man wahrnimmt, zu stehen. Diese angelernte Verbindlichkeit und das " ich kann doch nicht......" gehen zu lassen. 

Wenn es wahrhaftig ist, wenn es das ist, was ich fühle, warum sollte ich es in Watte packen und dann in ein Kästchen stecken? Den anderen zuliebe? Damit huldigen wir weiter der Oberflächlichkeit.

 

Ist es das was wir wollen ?

 

 

 

 

 

 

Geschrieben von Kristallherz

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