Liebe deinen Nächsten wie dich selbst !
Veröffentlicht auf 25. November 2011
Kennen wir wohl alle, mehr oder weniger. Und es wurde immer so ausgelegt das man vor allem "den Nächsten" lieben soll. Wie soll das denn gehen wenn ich mich nicht zuerst liebe?
Völlig daneben.
Die Kirchen predigen immer wie wichtig es ist, sich um anderen zu kümmern. Ich halte davon nichts, weil wenn ich mich selbst nicht liebe, mich selbst für falsch und ungenügend halte, was bringe ich denn dann anderen entgegen? Alles was passiert, ist, das ich meine vermeintliche Unzulänglichkeit, mein mit mir selbst unzufrieden sein, nur auf die anderen übertrage. All meine (verkorksten) Gefühle, meine Ansprüche, meine unerfüllten Sehnsüchte halte ich den anderen entgegen. Und bin enttäuscht, wenn die so gar nicht darauf eingehen, wenn es ganz anders läuft als ich meine, wenn sie vielleicht nur Ansprüche haben, und mir eventuell ihre eigene Unzufriedenheit entgegen schleudern.
Ändern kann ich das nur wenn ich mich zuerst um mich selbst kümmere, und vor allem mich selbst annehme, so wie ich bin. Mit mir selbst gut umgehe, mich selbst liebevoll und gut behandle.
Mir fiel es heute wieder auf.
Es steht ja der erste Advent vor der Türe, und da stellt sich die Frage, schmücke ich meine Wohnung oder was mache ich? Und oft genug läuft es so, das wir zwar für andere ohne Frage die Bude mit weihnachtlichen Utensilien dekorieren, doch wenn ich alleine bin??? Nur für mich ??? Ahhh - zuviel Aufwand, nee, da hab ich keine Lust. Und so zeigen wir eindrücklich was wir von uns selbst halten, was wir uns selbst wert sind. Also wenn andere da wären, würden wir das tun aber für uns selbst nicht ??
hoppla.
Es sollte genau anders sein. Das ich mir wert bin, ALLES für mich zu tun, zu meiner Freude, das ich mich wohl fühle, das ich Spaß habe, das ich ein wunderschönes Zuhause habe. Ich hab heute einen Adventkranz gebunden, der sicherlich nicht perfekt ist, aber es ist meine Kreation. Und ich hab beschlossen, meine Wohnung wirklich schön herzurichten - und zwar für mich. Ich hab die letzten Jahre auch sehr spartanisch weihnachtlich dekoriert, und es muss ja auch nicht das kitschige Zeugs sein. Ich hab z.B. ne kleine Winterlandschaft mit Keramikhäuschen drauf, ne Beleuchtung von ner Eisenbahn dazu. Das hab ich die letzten Jahre nie mehr aufgestellt, weils einfach ein Aufwand ist. Doch für wen - wenn nicht für mich - sollte ich sowas denn überhaupt machen? Und zwar alles? Für wen, wenn nicht für mich, lohnt es sich, lecker Essen zuzubereiten? Für wen die Bude sauber halten? Für mich, und nur für mich. Nicht weil andere es so machen, nicht weil es so üblich ist, oder "man" - wer immer das auch sein mag - so macht. Und das sollte mir bewusst sein, immer. Alles, alles in meinem Leben tue ich doch letztlich tatsächlich nur für mich! Wenn es ans Ende der (aller) Lebenszeit(en) geht, stehe ich alleine da - da ist außer mir nichts mehr. Ich meine, ich tu´ mir selbst einen großen Gefallen, wenn mir das bewusst ist und ich anfange, mir selbst alles wert zu sein und das, was ich tue, FÜR MICH mache. Der flapsige Spruch - wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht - hat durchaus was. Ich würde es so sagen:
Wenn jeder sich selbst liebt, sind alle geliebt.
Ich werd mir die Winterlandschaft mal anschauen, evtl. ausbessern, und vielleicht auch was neues dazu. Es war immer schön abends die Häuschen leuchten zu sehen. Für mich!!!