Dreamwalk

Veröffentlicht auf 1. Oktober 2010

MeineTante ist verstorben, und obwohl sie 86 war, war es dennoch ein plötzlicher Tod - sie hatte einen Hirnschlag und kam nicht mehr zu sich, und nach 8 Tagen hat sie aufgehört zu atmen.

Es ist das erste Mal für mich jemanden aus der Familie zu begleiten, der geht. Mein 2. Name ist der meiner Tante, die auch meine Patin war, und mit der ich etliche Jahre zusammen gearbeitet habe. Ich habe sie gefühlt, gesehen, vorher schon, als sie noch im Koma lag, und ich habe ihr gesagt, das ich sie begleiten werde.

Als es soweit war, erinnerte ich mich an meinen Aspekt Antar, ein Anasazi, und rief ihn hervor. Das für mich interessante war die Energie von Antar - sehr sanft, sehr weich, und sehr klar. Und Antar wollte, das sie ihren Körper segnet, sich damit aussöhnt, damit sie wirklich frei wird. Es dauerrte ein bisschen, und es brauchte noch einige Erklärungen, doch nach 3 Tagen hat sie es gemacht, und danach war eine große Feier. Da gings wirklich rund, da waren auch Adamus und Kuthumi, und einige andere - und es war sehr fröhlich.

Danach habe ich sie nochmal wahrgenommen, wie sie mit Kuthumi unterwegs war, und dann......

war sie weg.

Meine Tante hat das Leben nicht sonderlich gemocht, sie war niemand der gerne hier war, sie sah all die Unzulänglichkeiten hier, sie war klug und hatte viele Fragen und hat sich viele Gedanken über alles gemacht. Ich war ihr in jungen Jahren ähnlich.

Morgen nun wird sie bestattet - auf einer Wiese in den Wallieser Bergen, ihre Asche ( sie hatte - gottseidank - schon vorher festgelegt das sie verbrannt wird) kommt in den Boden und es wird ein Bergahorn dort hin gepflanzt. Ich finde es eine wundervolle und angemessen Art der Bestattung, viel schöner als in einem Grab tief unten vor sich hin zu gammeln.

Adamus sagt im dreamwalk, das dieses vergraben in der Erden, womöglich noch mit "haltbarmachenden Austauschflüssigkeiten" anstatt Blut, überladen mit der Trauer der Hinterbliebenen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit denjenigen schnell wieder hier her zieht. Das ist ein ziemlicher Haufen Energien die an dem Verstorbenen kleben.

Meine Urgroßmutter hatte auch einen Schlaganfall, lag zuhause, wie das damals so war, und die Verwandten kamen und beteten an ihrem Bett, jammerten und klagten. Meine Urgroßmutter war schon länger nicht mehr wach, doch plötzlich wurde sie wach und sagte zu den Anwesenden: hört doch endlich auf zu beten und lasst mich gehen.

 

Wir tun einem im Sterben liegenden also überhaupt keinen Gefallen mit einem solchen Verhalten, wir belasten ihn nur.

Und letztlich betrauern wir nicht den, der geht, sondern uns selbst, weil wir etwas zu verlieren glauben. Dabei geht niemals irgend wer oder was verloren - es ist nur eine Trennung auf Zeit.

 

Ist meine Tante über die Brücke der Blumen, und das viel schneller als ich es für möglich gehalten hätte? Würde mich sehr freuen. Wir werden sie morgen noch einmal ehren, auch wenn wir dafür fast tausend Kilometer fahren.

 

Kreuzrose.jpg

Geschrieben von Kristallherz

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