die höher-besser-weiter-Gesellschaft

Veröffentlicht auf 21. Januar 2011

Manchmal krieg ich die Krätze - weil es mich nervt, das immer alles noch doller, besser größer und grandioser sein muss. Und das betrifft keineswegs nur den Alltag - das gilt genau so für alles spirituelle. Da werden neue Begriffe aus dem Boden gestampft wie Diamantlichkanalöffnung, um zu betonen das es hier um etwas ganz besonderes geht, weil normal tuts ja nicht.

Und derartiges findet sich überall.

Ich weiß, ne Zeit lang war ich auch auf dem Trip - weil wenn man die ersten Erfahrungen macht, können die wirklich sehr beeindruckend sein. Und im Überschwang der Gefühle wird es dann eben grandios usw.......

ist ja auch okay so.

 

Doch bei dem, was alles angeboten wird, versuchen sich die meisten auch - wie in allen anderen Branchen - gegenseitig zu übertreffen. Weil jeder das noch dollere, bessere gefunden hat, und das sollte nun jeder machen, haben, kaufen, wie auch immer.

Es ist das alte Spiel. Ich bin besser als du. Höchstleistung in allen Variationen.

Adamus erwähnte in Berlin Tantra - und ich wusste nicht genau, was es nun bedeutet. Hab gegoogelt, und mir verschiedene Seiten angeschaut. Und lese da auf einer Seite, das Sting, seit er Tantra praktiziert, mit seiner Frau stundenlange Orgasmen hat.

 

Gleiches in grün. Normal tuts nicht, nee. Und ich frage  mich, was für ein Phänomen das ist.

 

Was ist das für eine Sucht, das es immer noch mehr, noch größer,, noch doller sein muss. Ist es die permanente Suche wie weit man etwas steigern kann? ist es Geltungsbedürfnis? Bin ich dann besser? Mehr-wert?

Fühle ich mich da besser, wenn ich einen anderen übertroffen habe?

Es ist wohl von allem etwas.

 

Für mich ist es eine Faccette des Energievirus, und vor allem der Dualität.

Denn wenn ich immer auf dem Top sein will, wenn ich das grandioseste von allem haben will, dann bewege ich mich einseitig, nicht in der Mitte. Dann will ich auf einer Seite hoch hinauf, und die andere????

 

Es ist für mich kein Ausdruck eines in sich ruhenden, in seiner Mitte befindlichen Wesens.

Wenn ich in meiner Mitte bin, brauche ich das nicht.

 

Ich kann damit spielen, ja, doch dann sollte es als solches bewusst sein. Doch wenn ich wirklich die Dualität in mir vereint habe, wenn ich mich ausgeglichen habe, hab ich gar kein Bedürfnis nach derartigem. Es ist uninteressant.

Ich brauche keinen übertreffen, ich brauche keine Höchstleisung, wo auch immer, ich brauche nicht den Wahnsinnsreichtum, die Dauerjugend, das überirdische Wissen.

 

ICH BIN.

 

und das reicht völlig.

 

Wasserspiele4.jpg  Waserspiele

Geschrieben von Kristallherz

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M
<br /> Hallo:-)<br /> <br /> Dieses höher, weiter... fällt mir auch immer mehr auf und mir ist auch klar geworden warum. Weil sie nichts Neues kennen. Darum wird das Alte ein bißchen anders angestrichen und als sensationell<br /> neu verkauft - ich frag mich dann immer "was soll daran neu sein - ist ja wieder der alte Topfen".<br /> Wenn man die Dualität verstanden hat, dann erkennt man auch sofort, ob neu oder alt - höher, besser, weiter... ist ja typisch dual. Leider hab ich aber noch immer nichts Neues (Neue Energie)<br /> gesehen, obwohl sehr viel darüber geredet wird.<br /> <br /> <br />
Antworten
K
<br /> <br /> Lieber Martin,<br /> <br /> <br /> liegt vielleicht daran, das es bisher nicht so zu sehen ist? Eher zu fühlen?<br /> <br /> <br /> Für mich ist ein Beispiel für diese neue Energie die Wiedervereinigung gewesen, weil schnell, überraschend, unblutig, und ehe alle wussten was da passiert, war die Innerdeutsche Grenze offen -<br /> keiner hielt das so für möglich.<br /> <br /> <br /> Und das ist mein Begriff dafür - überaschende, unerwartete Dinge, auch das ans Licht kommen aller möglichen Dinge die sie so gerne unter den Teppich kehren, wie wikileaks uvm., und da wird noch<br /> etliches kommen, meine ich. Weil erst mal muss altes zurück in die Neutralität - dann kann neues kommen.<br /> <br /> <br /> lieben Gruß<br /> <br /> <br /> <br />